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April 2016

Deutscher Pkw-Markt im April 2016:

Zulassungen wieder gestiegen

Die Nachfrage nach neuen Pkw stieg im April um über acht Prozent. Der Dieselanteil ist nur leicht gesunken, der Marktanteil von VW liegt deutlich unterhalb der Vorjahresmonate.


Autor:
Ulrich Winzen
ulrich.winzen@gmx.de

 


Grafik 1 von 13
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Dienstag, 03. Mai 2016
 


Oberhausen. Im April 2016 wurden 315.921 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Plus 8,4 gegenüber dem Vorjahresmonat. Begünstigt wurde diese Entwicklung dadurch, dass die Osterfeiertage dieses Jahr bereits im März lagen. Betrachtet man beide Monate in Summe, so liegen sie vier Prozent über denen des Vorjahres. Im gesamten bisherigen Jahresverlauf wurden 5,6 Prozent mehr Neuzulassungen verzeichnet als im Vorjahreszeitraum. Der Dieselanteil blieb im April leicht unter dem Niveau der Vorjahresmonate.

Besitzumschreibungen stagnieren auf hohem Niveau

Die privaten Zulassungen stiegen zwar um über sechs Prozent, erreichten aber mit 34,9 Prozent den niedrigsten Anteil der jemals in einem April beobachtet wurde. Die gewerblichen Zulassungen stiegen um knapp zehn Prozent.

Ein großer Teil der gewerblichen Zulassungen geht nach kurzer Zeit als Besitzumschreibung in Privatbesitz über und bedient die steigende Nachfrage der Verbraucher nach jungen Gebrauchtwagen. Diese Besitzumschreibungen stagnierten im April auf dem hohen Niveau des Vorjahres. In den ersten vier Monaten wurden die höchsten Besitzumschreibungen seit 2001 verzeichnet.

Frühindikatoren zeigen erste leichte Erholungstendenzen

Nachdem die Frühindikatoren bis Februar deutliche negative Tendenzen aufzeigten, kam es in den vergangenen beiden Monaten zu einer Stabilisierung. Der Ifo Geschäftsklima-Gesamtindex fiel im April zwar leicht, aber das lag an den etwas schlechteren Einschätzungen der aktuellen Lage. Die Erwartungen über die künftige Geschäftslage waren positiver. Die von der EU Kommission veröffentlichten Vertrauensindices zeigten nach deutlichen Rückgängen erstmals wieder leichte Erholungstendenzen. Auch wenn sich die Befürchtungen einer deutlichen Abkühlung bei den Vertrauensindices nicht bewahrheitet haben, befinden sie sich weiterhin auf einem relativ niedrigen Niveau.

2016 werden die Neuzulassungen weiter steigen

Für die nächsten Monate wird mit keiner Eintrübung der objektiven Rahmenbedingungen gerechnet. Das Wirtschaftswachstum wird sich auch dieses Jahr ähnlich stark entwickeln wie 2015 und die Situation auf dem Arbeitsmarkt sieht weiterhin gut aus. Auswirkungen auf das Kaufverhalten aufgrund steigender geo- und innenpolitischer Risiken sind im Moment noch nicht absehbar.

Aufgrund der guten Entwicklung der letzten Monate hat die Automobilwoche ihre Prognose leicht auf 3,33 Millionen Neuzulassungen (plus 3,9 Prozent gegenüber 2015) erhöht. Sollte es gelingen, die immer noch vorhandene Verunsicherung erfolgreich zu bekämpfen, ist eine Steigerung der Pkw-Nachfrage über diese Prognose hinaus möglich.

Mercedes erreicht das höchste Wachstum aller Top zehn Marken

Mit plus 22 Prozent erreichte Mercedes das höchste Wachstum aller Top zehn Marken und verdrängte Audi im April von Platz zwei. Der Vorsprung betrug aber gerade 305 Neuzulassungen. Nach vier Monaten liegt Audi aber weiterhin vor Mercedes.

Marktführer VW konnte die hohen Marktanteile in einem April der vergangenen Jahre nicht bestätigen und verzeichnete ein lediglich unterdurchschnittliches Wachstum von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Marktanteil von 20,4 Prozent war der niedrigste Anteil der Marke in einem April seit 2008. Die ersten vier Monate schloss VW mit einem Minus von zwei Prozent und einem Marktanteil von 20,5 Prozent ab.

BMW verzeichnete im April ein Plus von 7,4 Prozent. Mit plus 6,5 Prozent fällt das Ergebnis der ersten vier Monate zwar etwas niedriger aus, liegt aber oberhalb der Gesamtmarktentwicklung. Ford konnte auch im April mehr Pkw verkaufen als Opel und lag wieder auf Platz fünf. Im bisherigen Jahresverlauf liegt Opel aber aufgrund der sehr guten ersten beiden Monate immer noch vor Ford.

Auf den Plätzen sieben bis zehn befinden sich die Importmarken Skoda, Renault, Hyundai und Fiat. Letztere kamen mit einem Plus von über 19 Prozent seit langem wieder unter die Top zehn und verdrängten Seat. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Position von Seat allerdings nicht gefährdet. Als einzige der Top zehn Marken musste Renault im abgelaufenen Monat leicht rückläufige Zulassungen hinnehmen, liegt nach vier Monaten aber deutlich im Plus. 

Deutsche Premium-Marken mit anhaltend starkem Wachstum

Die deutschen Premium-Marken bestätigten im April ihre bisherige positive Entwicklung. Sie steigerten ihre Neuzulassungen um 13,7 Prozent. Die schwächsten Zuwächse verzeichneten die deutschen Volumen-Marken, sie haben aber nach vier Monaten mit 36,1 Prozent in Summe  immer noch den höchsten Marktanteil vor den Importeuren mit 35,6 Prozent.