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Januar 2015

Deutscher Pkw-Markt im Januar 2015:

Neuzulassungen starten mit positiver Dynamik ins neue Jahr

 

Die gesamten Neuzulassungen legen um 2,6 Prozent zu, die privaten  Zulassungen setzen ihre negative Entwicklung fort. Besitzumschreibungen gehen um fast sechs Prozent zurück. Unter den Top zehn Marken muss Ford die stärksten Verluste hinnehmen. Gesamtmarktprognose für 2015 sieht moderates Wachstum auf knapp 3,1 Millionen.


Autor:
Ulrich Winzen
ulrich.winzen@gmx.de

 


Grafik 1 von 6
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Mittwoch, 04. Februar 2015
 

Oberhausen. Im Januar 2015 wurden 211.337 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Plus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und ist der beste Januar-Wert seit 2008. Erneut lag das Ergebnis etwas über den Erwartungen. Der Anteil der privaten Neuzulassungen sank auf ein historisches Tief von 31,2 Prozent. Diese Entwicklung ist aber nicht neu und schon gar nicht ein Phänomen der letzten Monate. Abgesehen von dem Zeitraum der Verschrottungsprämie sinkt der Anteil der privaten Neuzulassungen seit über 20 Jahren kontinuierlich. Das Nachfrageverhalten der Verbraucher hat sich dahingehend geändert, dass immer häufiger auf bereits zugelassene, fertig konfigurierte Pkw zurückgegriffen wird, die einen nicht unerheblichen Preisvorteil haben.

Die privaten Neuzulassungen gingen im abgelaufenen Monat um circa neun Prozent zurück, während die gewerblichen Zulassungen um eine ähnliche Größenordnung anstiegen.

Die gesamten Neuzulassungen nahmen somit die leicht positive Dynamik der letzten Monate mit ins neue Jahr. Dies passt ins Bild der Frühindikatoren: Der IFO-Geschäftsklimaindex ist zum dritten Mal in Folge wieder gestiegen, nachdem er sechs Monate hintereinander rückläufig gewesen war.

Insbesondere die Erwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich weiter verbessert. Auch der Vertrauensindex der Verbraucher hat wieder angezogen und liegt nun über dem Durchschnittswert der  letzten vier Jahre. Trotz dieser leicht positiven Entwicklung darf nicht übersehen werden, dass beide Frühindikatoren das Niveau des Frühjahrs 2014 noch nicht wieder erreicht haben. Dennoch sind auch im Zusammenhang mit sinkenden Energiekosten positive Effekte auf die Kaufbereitschaft zu erwarten.
Für den weiteren Jahresverlauf sind keine signifikanten Veränderungen zu sehen. Das Wirtschaftswachstum wird in etwa das Niveau erreichen wie 2014 und auch bei der Arbeitslosenquote ist mit keinen größeren Überraschungen zu rechnen. Unter diesen Voraussetzungen sollten sich die Pkw-Neuzulassungen 2015 um knapp zwei Prozent erhöhen und ein Volumen circa 3,09 Millionen erreichen. Auch dann liegen sie immer noch 6,5 Prozent unterhalb des Neuzulassungsdurchschnitts der Vorkrisenjahre 2000 bis 2007.

Die Besitzumschreibungen lagen im Januar mit minus 5,8 Prozent deutlich unter denen des Vorjahresmonats, allerdings immer noch knapp zwei Prozent über dem langjährigen Durchschnittswert eines Januars. Ein Teil der Besitzumschreibungen ist als Kompensation der rückläufigen privaten Neuzulassungen zu sehen.

Die Entwicklung der Top zehn Marken im Januar war uneinheitlicher: Marktführer VW verzeichnete ein überdurchschnittliches Plus von 8,9 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 24,5 Prozent.
Mercedes auf Rang zwei konnte ebenfalls ein überdurchschnittliches Plus von 6,5 Prozent verbuchen, bei einem Marktanteil von 9,5 Prozent.

Audi lag im Januar wieder vor BMW auf Platz drei, beide Marken verbuchten ein Plus von circa einem Prozent. Auf Platz fünf landete Opel vor Ford. Letztere verloren mit minus 14,1 Prozent am deutlichsten unter den Top zehn Marken. Opel dagegen steigerte seine Neuzulassungen um über neun Prozent.
Auf den Plätzen sieben bis zehn liegen die vier Importmarken Skoda, Renault, Nissan und Seat. Mit einem Plus von über 60 Prozent katapultierte sich Nissan mit 2,7 Prozent Marktanteil unter die Top zehn. Im Gesamtjahr 2014 lagen sie lediglich auf Platz 13. Für Hyundai, normalerweise ein ständiger Vertreter unter den Top zehn Marken, reichte es im Januar trotz plus 9,3 Prozent nur für Platz elf, bei einem Marktanteil von 2,4 Prozent.