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Februar 2015

Deutscher Pkw-Markt im Februar 2015:

Neuzulassungen nehmen überraschend stark Fahrt auf

 

Die gesamten Neuzulassungen steigen um 6,6 Prozent und auch die Besitzumschreibungen übertreffen das gute Vorjahresergebnis. Unter den Top zehn Marken gewinnt Marktführer VW am stärksten. Audi schafft Sprung auf Platz zwei. Gesamtmarktprognose für 2015 wird auf 3,13 Millionen erhöht.


Autor:
Ulrich Winzen
ulrich.winzen@gmx.de

 


Grafik 1 von 6
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Donnerstag, 05. März 2015
 

Oberhausen. Im Oberhausen. Im Februar 2015 wurden 223.254 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Plus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach zwei Monaten liegen die Neuzulassungen 4,6 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Erneut lag das Ergebnis über den Erwartungen. Der Anteil der privaten Neuzulassungen sank auf ein historisches Tief von 33,1 Prozent. Diese Entwicklung ist aber nicht neu und schon gar nicht ein Phänomen der vergangenen Monate. Abgesehen von dem Zeitraum der Verschrottungsprämie sinkt der Anteil der privaten Neuzulassungen seit über 20 Jahren kontinuierlich. Mitte der 90er Jahre lag ihr Anteil noch bei über 60 Prozent. Das Nachfrageverhalten der Verbraucher hat sich dahingehend geändert, dass immer häufiger auf bereits zugelassene, fertig konfigurierte Pkw zurückgegriffen wird, die einen nicht unerheblichen Preisvorteil haben.

Die privaten Neuzulassungen gingen im abgelaufenen Monat um über zwei Prozent zurück, während die gewerblichen Zulassungen um fast zwölf Prozent anstiegen. Bei der gesamten Neuzulassungsentwicklung zeigt sich eine Verstärkung der positiven Dynamik der vergangenen Monate. Dies passt ins Bild der Frühindikatoren: Der IFO-Geschäftsklimaindex ist zum vierten Mal in Folge wieder gestiegen, nachdem er sechs Monate hintereinander rückläufig gewesen war. Insbesondere die Erwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich weiter verbessert. Auch der Vertrauensindex der Verbraucher hat sich auf seinem Vormonatsniveau behauptet und liegt weiterhin über dem Durchschnittswert der  letzten vier Jahre. Trotz dieser leicht positiven Entwicklung darf nicht übersehen werden, dass beide Frühindikatoren das Niveau des Frühjahrs 2014 noch nicht wieder erreicht haben. Dennoch sind auch im Zusammenhang mit sinkenden Energiekosten positive Effekte auf den privaten Konsum zu erwarten. Zusätzlich unterstützen die niedrigen Zinsen das Konsumverhalten aufgrund nachlassender Sparbereitschaft.

Für den weiteren Jahresverlauf wird mit keiner erneuten Eintrübung der Rahmenbedingungen gerechnet. Das Wirtschaftswachstum wird in etwa das Niveau erreichen wie 2014. Darüber hinaus meldet der Verband der Automobilindustrie (VDA) für die ersten zwei Monate ein Plus von fünf Prozent bei den inländischen Auftragseingängen deutscher Hersteller. Unter diesen Voraussetzungen werden sich die Pkw-Neuzulassungen 2015 etwas dynamischer als bisher angenommen entwickeln und um gut drei Prozent gegenüber dem Vorjahr ansteigen. Somit erhöht die Automobilwoche ihre Prognose für 2015 auf circa 3,13 Millionen Neuzulassungen. Aber auch dann liegen sie immer noch um mehr als fünf Prozent unterhalb des Neuzulassungsdurchschnitts der Vorkrisenjahre 2000 bis 2007.

Die Besitzumschreibungen konnten das gute Vorjahresergebnis leicht übertreffen und erreichten den höchsten Februar-Wert seit 14 Jahren. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Besitzumschreibungen ist als Kompensation der rückläufigen privaten Neuzulassungen zu sehen.

Die Entwicklung der Top zehn Marken im Februar zeigte deutliche Gewinner und einige Verlierer: Marktführer VW verzeichnete ein deutlich überdurchschnittliches Plus von 18,5 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 22,5 Prozent. Audi schaffte mit gut plus fünf Prozent den Sprung auf Rang zwei mit einem Marktanteil von über neun Prozent. Auf den Rängen drei und vier folgten die Premium-Marken BMW und Mercedes. BMW verbesserte sich um dreizehn Prozent, Mercedes musste leichte Verluste hinnehmen. Beide Marken trennten im Februar weniger als 50 Neuzulassungen.

Auf Platz fünf landete Ford vor Opel. Letztere verloren 2,9 Prozent. Ford dagegen steigerte seine Neuzulassungen um über drei Prozent. Auf den Plätzen sieben bis zehn liegen die vier Importmarken Skoda, Seat, Hyundai und Renault. Von diesen Marken musste nur Renault mit minus 15,4 Prozent deutliche Verluste hinnehmen. Hyundai fuhr dagegen mit plus 14,4 Prozent die zweitstärksten Gewinne nach VW ein.