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März 2015

Deutscher Pkw-Markt im März 2015:

Neuzulassungen entwickeln sich sehr dynamisch

 

Die gesamten Neuzulassungen steigen um neun Prozent. Die Besitzumschreibungen übertreffen das gute Vorjahresergebnis um 13,5 Prozent. Unter den Top zehn Marken gewinnt Ford am stärksten. Mercedes schafft wieder den Sprung auf Platz zwei hinter VW. Für das Gesamtjahr werden 3,14 Millionen Neuzulassungen erwartet.


Autor:
Ulrich Winzen
ulrich.winzen@gmx.de

 


Grafik 1 von 9
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Donnerstag, 05. März 2015
 

Oberhausen.  Im März 2015 wurden 323.023 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach drei Monaten liegen die Neuzulassungen 6,4 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Damit lag das Ergebnis auch im März leicht über den Erwartungen. Die privaten Neuzulassungen stiegen um knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dennoch setzte sich die langjährige Tendenz der rückläufigen Anteile von privaten Neuzulassungen mit knapp 36 Prozent auch im März fort. Mitte der 90er-Jahre lag ihr Anteil noch bei circa 60 Prozent. Das Nachfrageverhalten der Verbraucher ändert sich weiterhin dahingehend, dass immer häufiger auf bereits zugelassene, fertig konfigurierte Pkw zurückgegriffen wird, die einen nicht unerheblichen Preisvorteil haben.

Die gewerblichen Zulassungen stiegen im abgelaufenen Monat um 11,6 Prozent und machten über 64 Prozent der gesamten Neuzulassungen aus.

Die aktuelle dynamische Neuzulassungsentwicklung passt ins Bild der Frühindikatoren: Der IFO-Geschäftsklimaindex ist zum fünften Mal in Folge wieder gestiegen. Insbesondere die Erwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich weiter verbessert. Auch der Vertrauensindex der Verbraucher ist wieder deutlich gestiegen. Trotz dieser positiven Entwicklung darf nicht übersehen werden, dass beide Frühindikatoren das Niveau des Frühjahrs 2014 noch nicht wieder erreicht haben. Es ist bei der Stimmungslage also durchaus noch Luft nach oben. Im Zusammenhang mit sinkenden Energiekosten positive Effekte auf den privaten Konsum zu erwarten. Zusätzlich unterstützen die niedrigen Zinsen das Konsumverhalten aufgrund nachlassender Sparbereitschaft.

Für den weiteren Jahresverlauf wird mit keiner erneuten Eintrübung der Rahmenbedingungen gerechnet. Das Wirtschaftswachstum wird in etwa das Niveau erreichen wie 2014. Darüber hinaus meldet der Verband der Automobilindustrie (VDA) für die ersten drei Monate ein Plus von neun Prozent bei den inländischen Auftragseingängen deutscher Hersteller. Unter diesen Voraussetzungen werden sich die Pkw-Neuzulassungen 2015 weiterhin positiv entwickeln und um 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ansteigen. Die Prognose der Automobilwoche für 2015 liegt nun bei circa 3,14 Millionen Neuzulassungen. Aber auch dann befinden sie sich immer noch fünf Prozent unterhalb des Neuzulassungsdurchschnitts der Vorkrisenjahre 2000 bis 2007.

Die Besitzumschreibungen konnten das gute Vorjahresergebnis mit plus 13,5 Prozent deutlich übertreffen und erreichten den höchsten März-Wert seit 15 Jahren. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Besitzumschreibungen ist als Kompensation der rückläufigen privaten Neuzulassungen zu sehen. Addiert man die Besitzumschreibungen und die privaten Neuzulassungen, so zeigt sich, dass - ausgenommen vom Jahr der Verschrottungsprämie – diese so definierte private Nachfrage den höchsten Stand seit März 2001 erreicht hat.

Die Entwicklung der Top zehn Marken im März zeigte unterschiedliche Entwicklungen: Marktführer VW verzeichnete ein deutlich überdurchschnittliches Plus von 14,3 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 20,8 Prozent.

Mercedes schaffte mit plus 4,6 Prozent wieder den Sprung auf Rang zwei mit einem Marktanteil von 8,6 Prozent.

Auf den Rängen drei und vier folgten die Premium-Marken Audi und BMW. Audi verbesserte sich um über zwölf Prozent, BMW konnte mit plus 2,2 Prozent nur unterdurchschnittlich zulegen.

Auf Platz fünf landete Opel vor Ford. Letztere gewannen über 15 Prozent. Opel steigerte seine Neuzulassungen um unterdurchschnittliche vier Prozent.

Auf den Plätzen sieben bis zehn liegen die vier Importmarken Skoda, Hyundai, Renault und Seat. Von diesen Marken musste nur Renault mit minus 13,5 Prozent deutliche Verluste hinnehmen. Die drei anderen Marken konnten leichte, unterdurchschnittliche Gewinne verzeichnen.

Bei der Bilanz des ersten Quartals geht VW mit plus 13,8 Prozent als eindeutiger Gewinner hervor. Am zweitstärksten wuchs Hyundai mit über zehn Prozent. Von den Top 10 Marken des ersten Quartals musste sich lediglich Renault mit weniger Neuzulassungen zufrieden geben als im Vorjahreszeitraum.

Insgesamt konnten im ersten Quartal die deutschen Premium Marken ihren Marktanteil leicht auf 27,4 Prozent steigern und ließen 6,5 Prozent mehr neue Pkw zu. Die deutschen Volumen Marken steigerten ihren Marktanteil von 35,9 Prozent auf 37,3 Prozent, ein Neuzulassungsplus von 10,5 Prozent. Auch wenn die Importeure im ersten Quartal weniger Marktanteile auf sich vereinigen konnten als im Vorjahreszeitraum und dadurch hinter die deutschen Volumen Marken zurückfielen, stiegen ihre Neuzulassungen aufgrund der allgemein guten Nachfragesituation um über zwei Prozent.