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April 2015

Deutscher Pkw-Markt im April 2015:

Anstieg der Neuzulassungen setzt sich fort

 

Die gesamten Neuzulassungen und auch die Besitzumschreibungen steigen um über sechs Prozent. Unter den Top zehn Marken lässt lediglich Mercedes weniger Neuwagen zu. Audi schafft den Sprung auf Platz zwei hinter VW. Für das Gesamtjahr wurde die Prognose auf 3,17 Millionen Neuzulassungen erhöht.


Autor:
Ulrich Winzen
ulrich.winzen@gmx.de

 


Grafik 1 von 7
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Mittwoch, 06. Mai 2015
 

Oberhausen.  Im April 2015 wurden 291.395 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Plus von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit wurde der höchste April-Wert seit der Verschrottungsprämie 2009 erreicht. Nach vier Monaten liegen die Neuzulassungen 6,4 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Auch im April lag das Ergebnis über den Erwartungen. Die privaten Neuzulassungen gingen um ein Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Die langjährige Tendenz der rückläufigen Anteile von privaten Neuzulassungen setzte sich mit 35,6 Prozent im April fort. Mitte der neunziger Jahre lag ihr Anteil noch bei circa 65 Prozent. Das Nachfrageverhalten der Verbraucher ändert sich weiterhin dahingehend, dass immer häufiger auf bereits zugelassene, fertig konfigurierte Pkw zurückgegriffen wird, die einen nicht unerheblichen Preisvorteil haben.
Die gewerblichen Zulassungen stiegen im abgelaufenen Monat um fast elf Prozent.
Die aktuelle dynamische Neuzulassungsentwicklung passt ins Bild der allgemeinen Rahmenbedingungen: Der IFO-Geschäftsklimaindex ist zum wiederholten Mal gestiegen und auch der Vertrauensindex der Verbraucher konnte das gute Niveau des Vormonats bestätigen. Trotz dieser positiven Entwicklung darf nicht übersehen werden, dass beide Frühindikatoren das Niveau des Frühjahrs 2014 noch nicht wieder erreicht haben. Es ist bei der Stimmungslage also durchaus noch Luft nach oben.
Für den weiteren Jahresverlauf wird mit keiner erneuten Eintrübung der Rahmenbedingungen gerechnet. Die Erwartung für das Wirtschaftswachstum ist nach oben korrigiert worden und wird mit circa zwei Prozent höher ausfallen als 2014. Darüber hinaus meldet der Verband der Automobilindustrie (VDA) für die ersten vier Monate ein Plus von sieben Prozent bei den inländischen Auftragseingängen deutscher Hersteller.
Unter diesen Voraussetzungen werden sich die Pkw-Neuzulassungen 2015 weiterhin positiv entwickeln. Aufgrund der aktuellen Neuzulassungsentwicklung ist die Prognose der Automobilwoche für 2015 auf 3,17 Millionen Neuzulassungen erhöht worden, ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit befindet sich das erwartete Neuzulassungsniveau nur noch gut vier Prozent unterhalb des Durchschnitts der Vorkrisenjahre 2000 bis 2007.
Die Besitzumschreibungen konnten das gute Vorjahresergebnis mit plus 6,1 Prozent deutlich übertreffen und erreichten den höchsten April-Wert seit 1999. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Besitzumschreibungen ist als Kompensation der rückläufigen privaten Neuzulassungen zu sehen. Addiert man die Besitzumschreibungen und die privaten Neuzulassungen, so zeigt sich, dass - ausgenommen vom Jahr der Verschrottungsprämie – diese so definierte private Nachfrage in den erste vier Monaten den höchsten Stand seit 2003 erreicht hat.
Die Entwicklung der Top zehn Marken im April zeigte unterschiedliche Entwicklungen: Marktführer VW verzeichnete ein unterdurchschnittliches Plus von 3,5 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 21,5 Prozent.
Audi schaffte mit plus 4,9 Prozent wieder den Sprung auf Rang zwei mit einem Marktanteil von 9,3 Prozent. Auf den Rängen drei und vier folgten die Premium-Marken Mercedes und BMW. Mercedes verlor über vier Prozent und erreicht einen Marktanteil von 8,5 Prozent. BMW konnte mit plus 8,4 Prozent überdurchschnittlich zulegen.
Auf Platz fünf, nur knapp hinter BMW, landete Ford vor Opel. Letztere gewannen über sieben Prozent. Ford steigerte deutlich seine Neuzulassungen um überdurchschnittliche 12,9 Prozent.
Auf den Plätzen sieben bis zehn liegen die vier Importmarken Skoda, Renault, Hyundai und Seat. Alle vier Importmarken konnten stärkere Zuwächse als der Gesamtmarkt verzeichnen. Als Gewinner der Top zehn Marken im April stellte sich Renault heraus. Nach zuletzt rückläufiger Entwicklung konnten im April fast 18 Prozent mehr Neuwagen verkauft werden. Dennoch liegen die Neuzulassungen nach vier Monaten immer knapp ein Prozent im Minus.
Die Gewinner nach vier Monaten bei den volumenstärksten zehn Marken sind VW mit plus 10,8 Prozent, gefolgt von Hyundai mit plus 10,1 Prozent.